Wasser aus Mittellandkanal für Feldanbau?

Landwirte veranschaulichten Grünen Trockenschäden Auf gravierende Schäden an Feldfrüchten durch niedrige Grundwasserstände und ausbleibenden Regen machten Engteraner Landwirte Vertreter der Grünen aufmerksam. „Bei Grundwasserständen um die 2 m und ausbleibenden Regen ist keine Ernte mehr möglich“, erklärte Heinrich Schomborg als Sprecher der Landwirte.

01.10.19 –

Landwirte veranschaulichten Grünen Trockenschäden

Auf gravierende Schäden an Feldfrüchten durch niedrige Grundwasserstände und ausbleibenden Regen machten Engteraner Landwirte Vertreter der Grünen aufmerksam. „Bei Grundwasserständen um die 2 m und ausbleibenden Regen ist keine Ernte mehr möglich“, erklärte Heinrich Schomborg als Sprecher der Landwirte.

Die Sandböden im Gebiet Wittefeld zwischen Engter und Vörden seien wegen ihres niedrigen Wasserspeichervermögens auf die ursprünglich hohen Grundwasserstände von ca. – 1 m angewiesen, erläuterte Schomborg. Selbst in sediment- und humusreichen Feldbereichen nahe der Bäche und Gräben vertrockne die Frucht. Regelmäßig fielen die Gräben und Bäche im Sommer trocken. Nicht einmal der Festmist könne wegen der Trockenheit vom Bodenleben verarbeitet werden, veranschaulichte der Diplom Ingenieur.

Bis zu einer Tiefe von gut einem Meter seien die Maiswurzeln in der Lage, an das lebensnotwendige Wasser heranzukommen, erklärte Schomborg. Eine Pegelmessung mit den Grünen ergab, dass der Grundwasserstand auf 2,10 m abgesunken ist. Die Grundwasserentnahme im Wittefeld durch die Osnabrücker Stadtwerke während der trockenen Jahreszeit trügen maßgeblich dazu bei, dass das Bodenleben und die Pflanzen keine Chance hätten.

Im Bereich des Absenktrichters direkt nördlich der Malgartener Strasse sei Landwirten 2018 eine Entschädigung von 54 Euro je ha gezahlt worden. Der entstandene Ertragsausfall von 40-70 % bei Kartoffeln oder Futterbau koste den Bauern jedoch mehr als 1000 Euro je ha. Obwohl die Folgen der Wasserentnahme auch südlich der Malgartener Strasse deutlich zu sehen seien, werde hier bisher kein Schadensausgleich geleistet. Die nach Ansicht der Landwirte zu hohe Fördergenehmigung über jährlich 3,5 Mio m³ werde wegen seiner Auswirkungen beklagt.

Gefordert wird von den Landwirten eine Begrenzung der Wasserförderung in den Sommermonaten auf die gesicherte Grundwasserneubildung. Alternativ komme eine Finanzierung für die Anschaffung und den Betrieb von Bewässerungsanlagen in Betracht, bekräftigte Landwirt Ralf Große Endebrock. Denkbar sei auch die Unterstützung für ein Beregnungssystem aus dem Mittellandkanal, wie es in Pente bereits vorhanden sei.

Zustimmung fand die Anregung der Grünen-Kreistagsangeordneten Barbara Pöppe, angesichts des Klimawandels Sorten zu nutzen, die mit weniger Wasser auskommen. „Keine gute Lösung ist die Empfehlung zur Stilllegung von Flächen, denn wir und unsere Tiere wollen ernährt und die Existenz der Landwirte muss gesichert werden“, so Pöppe. Die Wasserbehörde des Landkreises müsse die Osnabrücker Stadtwerke auffordern, ihre Trinkwasserförderung an das jahreszeitlich Verträgliche anzupassen.

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