Pressemitteilung zu potentiellen Gefahren bei einem Extrem-Hochwasser in Bramsche

Auf ihrer letzten Sitzung beschäftigte sich die Ratsfraktion der Grünen mit potentiellen Gefahren bei einem Extrem-Hochwasser in Bramsche. Sie zeigte sich in diesem Zusammenhang sehr besorgt hinsichtlich der erfolgten Auslegung des Bebauungsplanes „Am Papenbruch“ im Bereich des Penter Weges.

09.02.19 –

Auf ihrer letzten Sitzung beschäftigte sich die Ratsfraktion der Grünen mit potentiellen Gefahren bei einem Extrem-Hochwasser in Bramsche. Sie zeigte sich in diesem Zusammenhang sehr besorgt hinsichtlich der erfolgten Auslegung des Bebauungsplanes „Am Papenbruch“ im Bereich des Penter Weges.

Fraktionssprecher Dieter Sieksmeyer führte aus, dass die 2,7 ha große Fläche des Bebauungsplanes, der hier den Neubau eines Kindergartens und umfangreiche Wohnbauflächen vorsehe, ausweislich der Gefahrenkarte des NWLKN vollumfänglich in den Grenzen einer Überflutungsfläche für Extremhochwasser liege. Der gesamte potentielle Überflutungsbereich betreffe 1200 Bramscher in Privathaushalten, einzelne Gewerbebetriebe und auch das Rathaus, für das als Vorsorgemaßnahme, durch den Stadtrat der nachträgliche Einbau eines Fluttores im Haushaltsjahr 2019 beschlossen wurde.

Ratsfrau Barbara Pöppe betonte, dass sie folglich mit Verweis auf die Gefahren am Penter Weg in der letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss gegen die Auslegung des B-planes „Am Papenbruch“ votiert hätte: „ Ich sehe auch keinen baupolitischen Notstand in Bramsche, der eine Überbauung der potentiellen Überflutungsfläche rechtfertigen könnte,“ erklärte Frau Pöppe. So seien im 25 ha großen Sanierungsgebiet Bahnhofsumfeld umfangreiche Wohnbauflächen mit wichtigen Anteilen für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen und hier gebe es auch eine über 6000qm große, bereits im städtischen Besitz befindliche Fläche an der Moltkestraße, die mit einem Kindergarten bebaut werden könnte.

Völliges Unverständnis über die von der Ratsmehrheit unterstützten Planungen äußerte Ratsherr Michael Kruse: „ Man baut nicht für 2 oder drei Jahre sondern für 80 bis 100 Jahre und hier bauen zu wollen bedeutet, die Risiken des Klimawandels mit den künftig drohenden Wetterextremen nicht ernst zu nehmen“. Der Verlust des Bewusstseins für Hochwasser nach längeren hochwasserfreien Perioden würden mancheinem offensichtlich zu einem teilweise sorglosen Umgang mit den Überschwemmungsgebieten verleiten.

Ratsfrau Miriam Thye gab zu bedenken, dass Hochwasser auch in Zukunft leider zum Lebensalltag dazugehören würden. „Da Experten prognostizieren, dass infolge des Klimawandels extreme Hochwasserereignisse künftig sogar häufiger auftreten werden, ist ein angepasster und verantwortungsvoller Umgang mit potentiellen Überflutungsflächen, wie denen am Penter Weg, sehr wichtig“, so Ratsfrau Thye. Marius Thye äußerte Bedenken mit Blick auf den geplanten Kindergartenstandort in unmittelbarer Nähe zur viel befahrenen Straße Auf dem Damm. „Damit provoziert die Stadt geradezu eine Vielzahl an-und abfahrender Eltern-Taxis, die den Verkehr in diesem Abschnitt beeinträchtigen werden.“

Für die nächste Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses stellt die Grünen-Fraktion nunmehr eine Anfrage an die Verwaltung zur Vereinbarkeit des ausgelegten Bebauungsplanes mit den Empfehlungen der Regionalen Raumplanung und der baugesetzlichen Bauleitplanung. Angefragt wird auch, wann die Stadt die von einem potentiellen Extrem-Hochwasser betroffenen Bramscher Bürger über diesen Sachverhalt und die vorsorglich zu treffenden Maßnahmen informieren wird und wie sich die beabsichtigte Erhöhung des Geländeniveaus „Am Papenbruch“ auf den hier bereits bestehenden Wohnbestand auswirken würde.

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